Flüchtlinge werden zur Prostitution gezwungen - Bayern

Meist passiert das innerhalb einer ethnischen Gruppe, die Behörden sind machtlos. Das System der Menschenhändler ist äußerst einträglich und funktioniert seit Jahren in einem Dunkelfeld rund um das Flüchtlingsdrama, in das weder Polizei noch Hilfsinstitutionen wirklich vordringen. Es umfasst Frauen aus Afrika, die mit Vodoo erpresst werden, Schulden in willkürlicher Höhe abzuarbeiten. Asiatinnen, die entweder in den Flüchtlingsunterkünften oder in benachbarten Klubs und Wohnungen Männer empfangen müssen. Und junge Männer, hauptsächlich aus den Maghreb-Staaten, die in die Stricherszene eingeschleust werden, um irgendwann die offene Rechnung ihrer Schlepper begleichen zu können.

Das wenige, was über Zwangsprostitution von Asylsuchenden offenbar wird, stammt aus ihren vertraulichen Gesprächen mit Sozialarbeitern. Und aus unscharfen Beobachtungen, die Kriminalbeamte im Rotlichtmilieu machen.

> zum Artikel bei SPIEGEL ONLINE "Flüchtlinge werden zur Prostitution gezwungen" 

Frauenhandel im Asylbereich nimmt massiv zu

Immer mehr Opfer kommen aus dem Asylbereich. Was erschreckend klingt, beinhalte auch eine gute Nachricht, sagt Rebecca Angelini von der FIZ Schweiz: «Opfer von Frauenhandel werden vermehrt erkannt. Die Sensibilisierung hat zugenommen.» In die Beratungen fänden deshalb vermehrt Flüchtlingsfrauen aus afrikanischen Staaten, insbesondere aus Nigeria. Viele von ihnen seien bereits auf der Flucht in die Fänge von Menschenhändlern geraten, sagt Angelini: «Die Abschottung Europas macht die Routen unsicher und dadurch die Menschen verletzlicher. Häufig werden Frauen bereits vor der Fahrt übers Mittelmeer in die Prostitution gezwungen.» In Europa angekommen, endet die Ausbeutung nicht. Täter tarnen sich mitunter perfide – etwa als angebliche Ehemänner – und drängen die Frauen erneut in die Zwangsprostitution.

> zum Artikel bei der Aargauer Zeitung "Frauenhandel im Asylbereich nimmt massiv zu – zwei Schwestern erzählen dazu ihre Geschichte" 

 

 

 

 

(c) Peter Kneffel/dpa bei Spiegel online

(c) Peter Kneffel/dpa bei Spiegel online

 

 

 

 

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